Sprache in den Bergen
Geschichtenweg Station 7
Sprache in den Bergen
Die Abgeschiedenheit der Täler hat die Entwicklung unzähliger Dialekte im gesamten Alpenraum gefördert. Eigenwörter und Namensgebungen sind auf Völkerwanderung, Sprachdurchmischung und der Entwicklung der Sprache über die Jahrhunderte zurückzuführen.
Am Loser und im Toten Gebirge findet man zahlreiche Ortsnamen, die das Wort „Augst“ enthalten. Im Frühneuhochdeutschen wird damit der Monat aber auch die Getreideernte verbunden. Geht man in der Geschichte weiter zurück, ist eine Ableitung aus dem althochdeutschen „auuista“ für Schafstall oder „auwist“ für Schaf in der slawischen Sprache schlüssiger, denn die Bewirtschaftung von Hochflächen durch Schafe ist im Salzkammergut weit verbreitet.
Der „Loser“, im Ausseer Dialekt das „Ohr“, lässt einige Interpretationen zu. Einerseits die Form des Berges, welche an ein Ohr erinnern mag. Andererseits die Geschichte, dass die Menschen früher aufgestiegen sind, um vom Loser aus nahende Kriegsgeräusche zu hören. Eine der Notwendigkeit geschuldete Erklärung wäre auch der geeignete Platz, um sich nach weidenden Schafen umzuhören – diese These würde auch die Verbindung von „Augst“ mit „Schaf“ untermauern.
Namensgebungen am Loser
Augstalm = Alm am Fuße des Losers
Augstsee = Karsee am Ende der Mautstraße
Augsttret = Weidefläche nahe der Augstalm
Augsterkunntal = Senke östlich des Augstsees
Augsteck = Bergrücken östlich des Losers
Augstwieslacke = Gewässer im Toten Gebirge
Augstwiese = Alm östlich des Losers
Schafkirche = kleine Höhle oberhalb des Augstsees
Schafzähler = Platz oberhalb der Schafkirche
Loserthörl = Felsrinne westlich des Losergipfels
Loserboden = Weide zwischen Hochanger und Loser
Danke an Monika Gaiswinkler, Heimatforscherin aus Altaussee, für die sehr interessanten Informationen zu Namensherkünften am Loser.