Mythen
Vom „Igel“, Gold im Toplitzsee und anderen Mythen
Nazigold im Toplitzsee, perfekt gefälschte Pfundnoten, um die alliierte Wirtschaft durch eine enorme Inflation zu vernichten, und mysteriöse Todesfälle – viele Jahre nach dem Krieg und im Zusammenhang mit diesen Ereignissen. Unermessliche Schätze, die im Salzberg in Altaussee und Bad Ischl gelagert gewesen wären und die durch den beherzten Einsatz in letzter Minute vor der Zerstörung durch Nationalsozialisten gerettet werden konnten. Menschen, die einige Monate nach dem Krieg ins Ausland flüchten mussten, weil sie zu viel über den Verbleib der unermesslichen Schätze gewusst hatten.
Das Salzkammergut ist in den letzten Monaten vor Kriegsende immer mehr in den Strudel der sich überstürzenden Ereignisse hineingezogen worden. Noch heute gibt es viele Gerüchte und Mythen über unglaubliche Kostbarkeiten, welche die flüchtenden Nazi-Schergen oder Exilregierungen versteckt hätten, um sie später wieder zu holen und um ein 4. Reich zu gründen oder nur, um sich persönlich zu bereichern. Noch heute sieht man ab und zu Menschen ganz ungeniert mit Metalldetektoren durch die Wälder streifen.
Das Salzkammergut als potenzielles Atomziel während des Zweiten Weltkrieges ist eine beängstigende Vorstellung. Die Idee, dass die Alliierten in Erwägung ziehen könnten, eine Atombombe in dieser Region einzusetzen, um eine mögliche Alpenfestung der Nazis zu zerstören, war durchaus real. Eine der beiden Atombomben wäre ursprünglich für Europa vorgesehen gewesen. Die Bombenentwicklung dauerte aber zu lange und das Salzkammergut wurde längst von der Widerstandsbewegung übernommen und durch die Alliierten befreit.
Ein weiterer Mythos, der das Salzkammergut umgibt, ist die mögliche Beteiligung des NS-Regimes an der Entwicklung einer Atombombe. Es wird spekuliert, dass Nazi-Wissenschaftler an einer taktischen Atombombe gearbeitet haben könnten, obwohl solche Behauptungen auf Skepsis stoßen. Die Anlage in Ebensee sollte ursprünglich zur Raketenproduktion für Interkontinentalraketen dienen, aber sie wurde von den US-Truppen befreit, bevor sie in Betrieb genommen werden konnte. Dennoch bleibt die Region ein Symbol für das Grauen des NS-Regimes und den Widerstand gegen dessen Tyrannei. Trotz der düsteren Ereignisse gibt es auch Geschichten des Widerstandes und der Menschlichkeit. Menschen, die versuchten, den KZ-Häftlingen zu helfen, indem sie ihnen heimlich Essen zusteckten oder Fluchtmöglichkeiten organisierten, zeigen die Menschlichkeit selbst in den dunkelsten Stunden der Geschichte.
Über den „Igel“
BILD © 12_Igel©pixabay.jpg
WEITERFÜHRENDE LINKS:
https://www.memorial-ebensee.at/index.php/de/start-gedenkstaette
https://www.mauthausen-memorial.org/de