… und sie hören nicht auf, den Eindringlingen Widerstand zu leisten
Dieser Widerstandsgeist hat natürlich historische Wurzeln.
Die raue Landschaft sowie die sehr eigenen Lebensbedingungen in der Salzproduktion und enge Verwandtschaftsverhältnisse führten zu einem stark ausgeprägten Gemeinschaftsgefühl und einer besonderen Mentalität – man musste sich aufeinander verlassen können.
Als das Salzkammergut den hiesigen – unglaublich reichen – Salzverwesern entwendet und als Kammergut direkt dem Kaiserhaus in Wien unterstellt wurde, sorgte dies für jahrhundertelangen Unmut und Groll.
Durch die abgeschiedene Lage blieb die Region von Kriegshandlungen weitestgehend verschont und die Bewohner waren bis zum Ersten Weltkrieg von jeglicher Steuerleistung sowie vom Militärdienst befreit. Ihr Können und Spezialwissen war wohl für die Staatskasse einfach zu einträglich und wertvoll. Die Ein- und Ausreise war ebenso verboten und wurde zudem streng kontrolliert. Auch wurde die hier lebende Bevölkerung sehr kurzgehalten und man musste oft Entbehrungen und Hunger leiden.
Johanna Gräfin zu Eltz, geb. Gräfin Schönborn-Wiesentheid, berichtet in ihrem Buch „Das Ausseer Land“ über die Entwicklung des sagenumwobenen Adelsgeschlechtes der Hallinger und das Selbstbewusstsein der Ausseer:
„Es scheint, dass die Hallbergs […] ein einheimisches Adelsgeschlecht waren. Der erste Name leitete sich wohl von Hallingern ab. Schon der griechische Geschichtsschreiber Ptolemäus spricht von Halanen, Helonen, einer Völkerschaft, die in der Nähe von Binnenseen die Norischen Alpen bewohnte. […] Die Wurzel ‚Hal‘ weist auf Salz hin. Hallinger wurden später die Besitzer von Salzlagen, Salzschächten und Salzquellen. Sie waren in dieser Genossenschaft vereinigt und hatten den Betrieb der Salzberges und der Pfannhäuser über. Das Hallamt war in männlicher Linie vererblich, während die Pfannhäuser auch an Töchter und Seitenverwandte übergehen konnten. […] Aus Urkunden um 1500 ist die größte Wohlhabenheit der Hallinger zu ersehen. Zu den ältesten dieser Hallinger gehören die Khalß oder Khälß. Aber die Zeiten änderten sich. In einem Adelsbrief aus dem Jahre 1449 heißt es: ‚Als zu dieser Zeit großer Mangel an Salz war, hat Kaiser Friedrich III. das Salzwesen den Hallingern weggenommen.‘“
„Heute sieht man noch manchem Altausseer an, dass seine Ahnen Hallinger waren. Sein selbstsicheres Auftreten verrät es. Er selbst weiß nichts davon.“
Johanna Gräfin zu Eltz: Das Ausseer Land.
Österreichischer Verlag für Belletristik und Wissenschaft, Linz,1947.
Nachdruck im Eigenverlag Erhard Beuchl/Peter von Kuczkowski. Altaussee, 1981.
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https://www.salzkammergut.at/magazin/auf-den-spuren-des-salzes.html
https://www.kammerhofmuseum.at/